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Warum der Hund kein Wolf mehr ist

Es hat etwas Wildromantisches, die Vorstellung, dass unsere Hunde immer noch ein bisschen Wolf sind. Schaut man sich dann aber etwa einen Rauhaardackel an, wie er mit seinem Stofftier im weichen Hundebett spielt, lässt einen der Gedanke an die wölfischen Vorfahren eher schmunzeln. Aber warum ist der Hund kein Wolf mehr und wie viel von seinen Vorfahren steckt noch in unseren Lieblingen? Wir klären die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Wolf und Hund.

Zunächst ein Blick zurück: Der Hund ist das älteste Haustier der Menschen und stammt vom Wolf ab. Es wird angenommen, dass vor 14.000 bis 16.000 Jahren die ersten Wölfe von Menschen aufgezogen und als Haustiere gehalten worden sind. Die Forscher sind sich dabei nicht einig. Andere gehen davon aus, dass sich Hunde bereits vor 135.000 Jahren aus den Wölfen entwickelt haben. So oder so ist das schon sehr lange her, und seitdem hat sich viel getan.

Einerseits in der Erscheinung: Wölfe haben längere Beine, kleinere Ohren und einen breiteren Schädel. Ihre Augen sitzen schräg am Kopf, und sie haben einen schmaleren und höheren Brustkorb. Die Gebisse von Wolf und Hund haben sich ebenfalls verändert. In der Genetik der Tiere hat sich in den Jahrtausenden viel getan. Zwar haben Hund und Wolf noch etwa 20.000 gemeinsame Gene, doch diese weichen an 36 Stellen voneinander ab. Von diesen unterschiedlichen Genen sind allein 19 für Gehirnfunktionen zuständig und zehn für die Verdauung. Das kann den großen Unterschied machen und lässt den Schluss zu, dass sich Hunde und Wölfe vor allem im Denken und im Fressen beziehungsweise der Verdauung voneinander unterscheiden.

Ernährung: Beim Füttern ist der Hund schon lange kein Wolf mehr

Zwar gehören beide biologisch betrachtet der gleichen Tierart an, aber in der Ernährung gibt es wesentliche Unterschiede, auch, weil der Verdauungsmechanismus voneinander variiert, sogar die Darmlänge ist schon von Hunderasse zu Hunderasse anders. Wölfe sind Fleischfresser, die hin und wieder auch Beeren und Früchte essen. Hunde sind mittlerweile Allesfresser.

Zwar können Wölfe Pflanzen verdauen, Stärke aber kaum – Stärke ist ein Energiespeicherstoff in Pflanzen und kommt zum Beispiel in Samen, Knollen und Wurzeln vor. Hunde dagegen können Getreide und Stärke verdauen und verwerten. Diese Domestizierung des Verdauungstraktes begann bereits in der Jungsteinzeit. Genau zu der Zeit also, als sich die ersten Wölfe den Menschen anschlossen.

Anders als Wölfe, können Hunde zudem Kohlenhydrate verdauen und als Energiequelle nutzen, die Glukoseaufnahme im Darm ist im Vergleich zu Wölfen erhöht. Hunde haben sich im Laufe ihrer Entwicklung einfach durch die Nähe zum Menschen, durch das frühere Leben mit Bauern, unserer Ernährung angepasst.

Deshalb hat FRED neben hochverdaulichem Muskelfleisch und Gemüse auch stärkereiche Komponenten wie Reis, Nudeln, Kartoffeln eingesetzt werden. Dadurch wird ein unnötiger Proteinüberschuss vermieden und eine ausgewogene, auf den Bedarf des Hundes abgestimmte Ernährung geboten.

"Abgerundet wird das Ganze durch eine speziell auf jede Sorte abgestimmte Vitamin- und Mineralstoffmischung" sagt Tierernährungsberaterin Dr. Susan Kröger, die auch für die Rezepturen von FREDs Hundefutter verantwortlich ist.

Wolf und Hund: Der tolerantere und kooperative, wilde Verwandte

Auch wenn es auf den ersten Blick aufgrund ihres ähnlichen Aussehens nicht so erscheint, so unterscheiden sich Hunde und Wölfe auch im Wesen und Charakter voneinander. Die Unterschiede zwischen Wolf und Hund werden besonders beim Jagdverhalten deutlich. Zwar haben Hunde, manche Rassen mehr als andere, ein Jagdverhalten – dazu gehört auch zum Beispiel das Anschleichen im Spiel oder das Rennen zu einem Ball.

Ein Wolf dagegen spielt nicht, er jagt seine Beute – manchmal allein, oft auch im Rudel. Dabei bestimmen immer die Elterntiere, wo es langgeht“, Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung

Weil unsere Hunde ihr Fressen jedoch längst jeden Tag im Napf vorfinden und keine Beute mehr machen müssen, sind ihr Jagdtrieb und ihre Aggressivität immer mehr zurückgegangen. Ihnen genügt es häufig schon, Kaninchen oder Rehe zu hetzen ohne Jagderfolg.

Ein weiterer Unterschied: Wölfe sind gegenüber Artgenossen toleranter und kooperativer als Hunde untereinander, sagt Friederike Range, Leiterin des Wolf Science Center der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Hunde geben sich weniger Mühe bei schwierigen Aufgaben als ein Wolf, sie suchen nach Lösungen, aber nicht so ausdauernd. Wissen sie nicht mehr weiter, schauen sie Hilfe suchend Frauchen oder Herrchen an.

Kommunikation: Warum Hunde bellen und jaulen, Wölfe aber nicht

Anders als Wölfe, kommunizieren Hunde viel mit den Menschen. Ihre Kommunikationsmittel: Blickkontakt, anstupsen, jaulen, bellen oder winseln. Das machen Wölfe kaum und wenn, dann nur als Welpe. Forscher fanden heraus, dass der Hund sogar Gesten und Mimik des Menschen wesentlich besser deuten kann als sein Vorfahr.

Wölfe in freier Wildbahn nehmen Menschen, etwa Spaziergänger in einem Wald, blitzschnell wahr. Aber in aller Regel meiden sie den Kontakt und suchen Verstecke auf“, so Jenifer Calvi.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Wolf und Hund im Überblick

  • Wölfe leben im Freien, Hunde im Haus

  • Wölfe sind durch ihren Lebensraum in der Natur in ständiger Verteidigungs- und Alarmbereitschaft, das ist bei unseren Familienhunden nicht notwendig

  • Wölfe jagen nur frühmorgens und nur bei großem Hunger. Sie sind nachts aktiver, Hunde nicht (Da, wo der Mensch ist, ist das so. Fühlen sie sich sicher, sind Wölfe auch tagaktiv)

  • Wölfe legen in freier Wildbahn täglich eine Strecke von rund 50 Kilometern zurück, ein Familienhund eher sieben bis acht Kilometer täglich

  • Wölfe fressen in kürzester Zeit große Mengen an Fleisch auf einmal. Da sie nie wissen, wann es wieder Futter gibt. Bis zu zehn Kilogramm auf einmal kann ein Wolf aufnehmen.

Was Wölfe und Hunde gemeinsam haben

Auch wenn der Hund kein Wolf mehr ist, haben die beiden Tierarten dennoch viele Gemeinsamkeiten. Beide können sehr gut riechen und hören, beide leben gern in einem Rudel mit festen Hierarchien. Sie haben ein ähnliches Droh- und Kampfverhalten und auch ihre Beschwichtigungsgesten ähneln sich. Und: Die meisten Hunde können noch heulen, sei es zur Kommunikation oder um ihr Revier zu markieren.

Wenn der Hund sein Spielzeug schüttelt, entspricht das einem Wolf, der seine Beute durch Genickbruch oder durch den Kehlbiss tötet. Und genau wie die Wölfe drehen sich auch unsere Hunde häufig noch einmal im Kreis, bevor sie sich hinlegen – der Wolf macht das, um Gras oder Schnee rund um seinen Ruheplatz plattzutreten.

Ob Hund oder Wolf: Beide wälzen sich gern in für den Menschen stinkenden Dingen. Der Grund dafür: Bei der Jagd wird so der Eigengeruch verdeckt und der Wolf kann sich unbemerkt an die Beute heranpirschen.

Wolf und Hund gehören biologisch zur selben Art, können sich also problemlos verpaaren. Aber nur, wenn der Hund groß genug ist. Denn kleine Hunde sehen Wölfe nicht als Artgenossen, sondern als Beute – sie kommen eher als Speise-, nicht aber als Geschlechtspartner in Frage.

Faszinierend: Durch die Verpaarung von Wölfen mit zumeist verwilderten Haushunden sind in der Entwicklungsgeschichte des Haushundes eine Menge Gene unserer Hunde in diverse Wölfe gelangt. Da einmal gekreuzte Gene im Erbgut verbleiben, ist davon auszugehen, dass die meisten Wölfe Spuren von Haushunden in ihren Genen tragen.

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